Von Mimoza Kabashi
Als obdachlos gelten nicht nur Menschen, welche auf der Strasse leben, sondern auch Personen, die in Unterkünften von Asyleinrichtungen leben oder in prekären Unterkünften hausen. Mimoza Kabashi, Co-Leiterin im Jugendbereich wird oft mit Fragen rund ums Thema wohnen konfrontiert.
X. lebt in einer Wohngemeinschaft mit 4 weiteren Personen zusammen, er teilt das Zimmer mit einem Mitbewohner. Die WG nicht selbst gewählt, sondern zugewiesen und ist eine prekäre Unterkunft in einer temporären Wohnsiedlung. Er hat zwar ein Dach über dem Kopf, aber keinen Freiraum für seine Bedürfnisse und keine Rückzugsmöglichkeiten, welche wichtig wären für seine persönliche Entwicklung. Manchmal ist ihm nicht wohl mit den Mitbewohnenden, sie haben unterschiedliche Hygienevorstellungen, andere Ideen, was Ordnung oder Lautstärke von Gesprächen und Musik betrifft.
Eigene vier Wände sind wichtig. Doch die selbständige Wohnungssuche gestaltet sich oft schwierig. Zwar wird von der Sozialhilfe die Wohnung finanziert, aber die Suche nach einer Wohnung ist eine zu grosse Herausforderung. Im «Coffee & Coaching», dem Beratungsangebot des Jugendsbereichs wird grundsätzliches Know-How zur Wohnungssuche vermittelt. So werden gemeinsam Websites besucht, auf denen Wohnungen ausgeschrieben sind, es wird ein aktiver Mailaccount errichtet und mit Checklisten wird erklärt, welche Unterlagen organisert werden müssen zu einer optimalen Bewerbung auf offenen Wohnraum. Mit den Jugendlichen wird besprochen, wo sie die nötigen Dokumente einholen können. Wenn sie bereit sind für eine Bewerbung für eine Wohnung oder sogar für eine Wohnungsbesichtigung ermutigen wir sie und loben sie für ihre Ausdauer und das Dranbleiben!