von Johannes Fark
Es muss in der ersten Hälfte der 90er Jahre gewesen sein. Der damaligen Kassier der EMK-Gemeinden Zürich 4 und Altstetten macht eine Jahresrechnung für den Imbiss 54, welcher von den Rechnungsprüfern nicht verstanden wird. Weil mir die Idee des damaligen Initiators Markus Giger eines sozialdiakonischen Engagements in unserem Quartier sehr am Herzen liegt, springe ich als junger Wirtschaftsprüfer vermittelnd ein und erhalte sogleich das Amt des Revisors des Imbiss 54. Dieses Amt habe ich anschliessend bis zur Prüfung der Jahresrechnung 2020 inne.
In dieser Zeit habe ich viele graue Barthaare bekommen und andere Haare verloren. Aber der damalige Imbiss 54 hat sich ebenfalls fundamental verändert:
zum Netz4. Stets wurde, auf Bedürfnisse der Menschen des Quartiers reagierend, Neues angeboten, das Netz tragfähiger geknüpft. Von der Spaghettiküche über die allgemeine Sozialarbeit mit Menschen unseres Quartiers und all den vielen Angeboten wie Sprachkurse, Mädchentreff, Nacht-Schenken, Ferienwochen bis hin zum individuellen Coaching von Jugendlichen auf dem Sprung in’s Erwachsenenleben. Auch ich bin beruflich schon lange nicht mehr als Wirtschaftsprüfer unterwegs, sondern habe in Führungsaufgaben, Unternehmensberatung und dem Engagement in Stiftungs- und Verwaltungsräten Erfahrungen gesammelt. So freue ich mich jetzt darauf, im Netz4 neu als Präsident meinen Beitrag leisten zu können.
Was willst du ändern?, wurde ich schon verschiedentlich gefragt. Auch meine Vorgängerin Christine Schori erwähnte bei der Amtsübergabe, dass ich sicherlich dem Netz4 meinen Stempel aufdrücken werde. Meine Rückfrage ist: Was werden die laufenden Veränderungen der Situation im Zürich 4 erfordern? Ich glaube, das Netz4 braucht die grosse Flexibilität und Agilität, die es schon immer und besonders auch in der Corona-Zeit an den Tag gelegt hat. Ich hoffe, diese sicherzustellen, durch Ermächtigung unserer operativen Profis und durch schlanke, effiziente Prozesse. Weil die Menschen in unserem Quartier mit ihren Bedürfnissen die Taktgeber der Veränderung sind, dürfen wir nicht einschlafen und dürfen uns nicht zu sehr mit uns selbst beschäftigen. Aber das ist kein Wechsel, sondern eine Absicht, ein richtungsgebender Wunsch!
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit unseren professionellen und freiwilligen Mitarbeitenden und mit einem kompetent zusammengesetzten Vorstand.