Lana stammt aus Syrien, ist 24 Jahre alt und besitzt inzwischen die B-Aufenthaltsbewilligung. Bereits 2017 haben wir über sie berichtet. Damals hat Lana nach vielen Bewerbungen, bei denen sie auch vom Netz4-Berufseinstiegscoaching begleitet wurde, eine Praktikumsstelle und danach eine Lehrstelle als Fachfrau Betreuung bei der Kita Bethanien gefunden. Wir wollten nun von ihr wissen, wie es ihr seither ergangen ist.
Das erste Lehrjahr lief sehr gut. Im zweiten Lehrjahr kam dann die Ernüchterung: Die vielen Gespräche und Berichte waren eine Herausforderung, weil Lanas
Muttersprache nicht Deutsch ist. «Ich dachte daran, aufzuhören», erinnert sich Lana. «Im dritten Lehrjahr hatte ich dann mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten.» Das Ende der Lehrzeit war wiederum hart – es war die Zeit des Lockdowns. Die Lehrabschlussprüfung wurde abgesagt, die Arbeitsbedingungen waren schwierig. «Mit der Abschlussnote war ich aber sehr zufrieden», ergänzt sie.
Wie geht es nun weiter nach dem Lehrabschluss? «Ich wollte zuerst das Abschluss-Resultat abwarten, bevor ich mich neu bewarb. Das war ein Fehler», stellt Lana rückblickend fest. Sie wollte zudem das Berufsfeld wechseln. «Zum Beispiel in eine Arbeit mit Flüchtlingen. Aber die Suche war schwierig.» Sie musste deshalb ihre beruflichen Zukunftspläne anpassen und ist nun doch wieder auf der Suche nach einer 80-100%-Stelle als Fachfrau Betreuung. «Momentan geht es mir dabei noch gut. Das Selbstvertrauen ist noch da», fährt sie fort. Die Erinnerung an bereits Geschafftes und an das eigene Können helfen dabei.
Mittlerweile hat Lana seit fünf Jahren Kontakt zum Netz4. Wichtig ist dabei die Pflege von Beziehungen, die, gerade weil sie hier nicht seit früher Kindheit lebt, für sie besonders wichtig sind. «Das Netz4 bedeutet für mich auch Geborgenheit und ein Zuhause.» Sie kann zudem auch anderen Netz4-Teilnehmenden, die weniger lang als sie in der Schweiz sind, Erfahrungen weitergeben und freundschaftliche Begleitung im Alltag sein. Das Netz4-Umfeld ist für sie immer noch hilfreich für
die weitere Integration und Beratung im Schweizer Alltag. Die «Kontinuität von Beziehungen» ist für sie besonders wichtig. «Gerade wenn man mal ‹No Future› sieht im Leben», erläutert sie.
Wir wünschen Lana für ihren weiteren privaten und beruflichen Weg alles Gute und viele gute Beziehungen!
PS: Inzwischen hat Lana eine Stelle als Gruppenleiterin in einer Kita gefunden. Herzliche Gratulation!